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Die Turkei und die Chancen als EU-Mitgliedsland

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    http://www.neue-oz.de/information/noz_print/osnabr uecker_land/10947358.html


    Osnabrücker Land 10.05.2005

    Die Türkei und die Chancen als EU-Mitgliedsland
    Belm (sfe)
    "Die Türkei - ein künftiges Mitgliedsland der Europäischen Union?" Der
    CDU-Kreisvorsitzende Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering sprach sich bei seinemVortrag
    vor der Senioren-Union Osnabrücker Land in Belm deutlich dagegen aus.

    "Die Türkei ist Deutschland gegenüber sehr aufgeschlossen und ein wichtiger
    Partner im nordatlantischen Bündnis", hob Pöttering hervor. Eine Mitgliedschaft
    in der EU lehnte der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten im
    Europäischen Parlament aber derzeit ab: Sie berge zu viele Risiken.Die Europäische Union
    befinde sich aktuell in einer Phase der Konsolidierung. Zwar hätten gerade die
    kürzlich aufgenommenen mitteleuropäischen Länder einen "deutlichen Zugewinn
    an Kultur und Meinung" in die EU gebracht, doch nun müsse das um zehn Staaten
    gewachsene Gebilde erst zusammengebracht werden, betonte Pöttering. Nur auf
    Basis eines "klar definierten Wertefundaments und einheitlicher Verfahren" sei
    dies möglich, bekräftigte er. Verwirklicht würden diese Forderungen in der
    Europäischen Verfassung, die demnächst verabschiedet werden solle. Sie beruhe auf
    den seit der Antike gewachsenen Werten Humanismus, Aufklärung und Christentum.

    Die Türkei könne daher nicht zu den Aspiranten gezählt werden. Zu
    unterschiedlich seien vielfach die Wertvorstellungen. Pöttering merkte an, dass Folter,
    Ehrenmorde und Zwangsheirat, wie sie in der Türkei immer noch auf der
    Tagesordnung stünden, nicht toleriert werden dürften. Solange sich die Türkei zudem
    nicht mit ihrer Vergangenheit auseinander setze und etwa den Völkermord an den
    Armeniern anerkenne, sehe er keine Möglichkeit, sie in ein von Frieden, Freiheit
    und Demokratie geprägtes Gebilde aufzunehmen. "Es darf in der EU keine
    Tabuthemen geben", mahnte Pöttering an.

    Ein weiteres Problem sehe er in der "Überdehnung der EU". Wenn man die Türkei
    aufnehme, deren Staatsgebiet nur zu drei Prozent auf europäischem Boden liege
    - Wie solle man dann nordafrikanische Staaten wie Marokko ablehnen? "Nur wenn
    wir uns als Einheit präsentieren, bleiben wir handlungsfähig", bekräftigte
    Pöttering.
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