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Merkel stellt Turkei Bedingungen fur EU-Verhandlungen

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    http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?typ e=politicsNews&storyID=737144&section=news


    Merkel stellt Türkei Bedingungen für EU-Verhandlungen
    Freitag 27 Mai, 2005 08:08 CET

    Hannover (Reuters) - Die CDU-Chefin und voraussichtliche
    Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel hat der Türkei Bedingungen
    für die Aufnahme der vereinbarten Gespräche über einen
    Beitritt zur Europäischen Union (EU) gestellt.

    Für den Beginn der Gespräche am 3. Oktober sei festgelegt
    worden, dass die Türkei bis dahin noch einige Dinge zu machen habe,
    sagte Merkel am Donnerstag bei einer Podiumsdiskussion auf dem
    Evangelischen Kirchentag in Hannover. Dazu gehöre die
    Zypern-Frage. "Ich halte das für ein ziemlich inakzeptablen
    Zustand, dass Zypern Mitglied der Europäischen Union ist, die
    Türkei will es werden und gleichzeitig kommen die beiden nicht
    zueinander." Das müsse geklärt werden. Die Türkei macht eine
    Anerkennung Zyperns, dessen griechisch-sprachiger Teil EU-Mitglied
    ist, von einem Friedensabkommen für die Insel abhängig. Zypern
    ist seit der türkischen Invasion von 1974 geteilt.

    Merkel dringt auch auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen
    der Türkei und Armenien: "Ich muss auch deutlich sagen, dass ich es
    für veränderungswürdig halte, dass die Türkei mal
    diplomatische Beziehungen zu Armenien aufnimmt." Die Beziehungen
    zwischen beiden Ländern sind angespannt, da die Türkei den
    Volkermord an der armenischen Bevölkerung Anfang des vergangenen
    Jahrhunderts leugnet. Auch mehrere EU-Länder haben gefordert, dass
    die Türkei den Tod von etwa 1,5 Millionen Armeniern während des
    Ersten Weltkriegs als Völkermord anerkennt.

    Auch in der gesellschaftlichen Entwicklung sieht Merkel Defizite. Bei
    der Rolle der Frau in der Türkei habe sie große
    Fragezeichen. Das sei ein ganz ernstes Problem ist, jenseits von
    irgendwelchen religiösen Wurzeln.

    Merkel plädierte erneut für eine privilegierte Partnerschaft der
    Türkei mit der EU. Eine Vollmitgliedschaft kommt aus ihrer Sicht in
    absehbarer Zeit nicht in Frage. Vor dem Hintergrund der Erweiterung
    der EU um osteuropäische Länder habe sie Zweifel, ob die Union
    auch die Kraft habe, zusätzlich noch die Türkei zu integrieren.
    Die Bundesregierung hatte im Gegensatz zur Union die Aufnahme der
    Beitrittsverhandlungen mit der Türkei befürwortet. Bundeskanzler
    Gerhard Schröder will, dass die Türkei in die EU aufgenommen
    wird, wenn sie deren Bedingungen erfüllt.
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