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Anzeige gegen turkischen Minister

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  • Anzeige gegen turkischen Minister

    http://www.ksta.de/html/artikel/1117221522274.shtm l

    Anzeige gegen türkischen Minister

    VON GERD HÃ~VHLER, 30.05.05, 07:22h

    Ministerpräsident Tayyip Erdogan unterstützt seinen Justizminister
    nicht.Ankara - In der Türkei flammt die Kontroverse um die
    Armenier-Verfolgungen im Osmanischen Reich wieder auf. Nachdem
    Justizminister Cemil Cicek vergangene Woche die Teilnehmer einer
    geplanten Akademikerkonferenz über die Armenierfrage als
    â~@~^Verräterâ~@~ gebrandmarkt und damit die Absage der Tagung
    erreicht hatte, muss sich nun die Staatsanwaltschaft mit dem Fall
    beschäftigen: Ein Anwaltsverband und der Menschenrechtsverein von
    Izmir erstatteten am Wochenende Anzeige gegen den Minister. Er habe
    mit seinen Ã~DuÃ~_erungen gegen die Verfassung verstoÃ~_en, lautet
    die Begründung.

    Die Konferenz, zu der sich auch zahlreiche namhafte ausländische
    Wissenschaftler angemeldet hatten, sollte sich mit dem Schicksal der
    Armenier im Ersten Weltkrieg beschäftigen. Nach armenischer
    Darstellung, die von den meisten internationalen Historikern geteilt
    wird, fielen damals im untergehenden Osmanischen Reich fast 1,5
    Millionen Armenier einem Völkermord zum Opfer. Die Türkei
    bestreitet das. Justizminister Cicek hatte den Veranstaltern und
    Teilnehmern der geplanten Konferenz mit dem Titel â~@~^Ottomanische
    Armenier während dem Fall des Reichesâ~@~ vorgeworfen, sie
    stieÃ~_en â~@~^der Türkei einen Dolch in den Rückenâ~@~ und
    strafrechtliche Konsequenzen angedeutet. Die staatliche
    Bosporus-Universität, an der die Konferenz stattfinden sollte, sagte
    die Veranstaltung daraufhin ab.

    Die Intervention des Justizministers hat in Teilen der türkischen
    Ã~Vffentlichkeit und im Ausland Kritik und Empörung ausgelöst.
    â~@~^Wir haben wieder einmal das getan, was wir am besten können:
    uns selbst ins Bein geschossenâ~@~, kommentierte der angesehene
    Kolumnist Metin Münir in der Zeitung â~@~^Vatanâ~@~. Der Historiker
    Andreas Riedlmayer von der Harvard Universität meinte: â~@~^Dies ist
    kein guter Tag für die akademische Freiheit in der Türkei.â~@~ Ein
    EU-Diplomat in Ankara sagte, die â~@~^autoritärenâ~@~
    Ã~DuÃ~_erungen des Justizministers stellten den Reformprozess in der
    Türkei in Frage. Ministerpräsident Tayyip Erdogan ging auf Distanz
    zu seinem Minister und sagte, ihn hätte es nicht gestört, wenn die
    Konferenz stattgefunden hätte.
    (KStA)

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